Nein! Wenn du dich unbelastet bewegst, sollte die Anspannung automatisch funktionieren. Direkt nach der Entbindung ist es vielleicht notwendig aktiv anzuspannen, um Urinverlust zu vermeiden (wenn die Muskeln sehr ausgedehnt und geschwächt/ohne Kontakt sind). Im Normalfall solltest du den Beckenboden aber nicht trainieren, wenn du läufst oder joggst. Trainieren lieber diesen Bereich bei anderen Gelegenheiten. Eine aktive Anspannung beim Laufen verhindert ggf. die natürlichen Bewegungen im Becken. Die Muskulatur könnte dadurch sogar überaktiv werden.
Ein Vergleich mit der Armmuskulatur: du schleppst nicht im Alltag dauernd Gewichte durch die Gegend. Du trainierts die Armmuskulatur um die gewonnene Stärke im Alltag nutzen zu können. Für Beckenbodentraining gilt das auch. Trainiere separat um mehr Stärke und Ausdauer zu gewinnen. Der Nutzen zeigt sich dann beim Spazieren gehen oder Joggen.
Falls du das Gefühl hast, du machst dir bald in der Hose, muss du natürlich etwas stärker aktivieren. Das ist aber ein Zeichen, dass den Beckenboden mehr gezieltes Training benötigt. Das gleiche gilt, wenn du einen Druck oder Schwere nach unten spürst. Spanne deinen Beckenboden aktiv an, lerne loszulassen oder suche Hilfe, um die Ursache herauszufinden, falls es nicht besser wird.
Für Krafttraining und schweres Heben gelten andere Regeln.